Direkte Füllungstherapie

Direkte Füllungstherapie

Erfahren Sie, welche Materialien für direkte Zahnfüllungen geeignet sind und welche Vor- und Nachteile sie bieten.

Direkte Füllungstherapie: Materialien und ihre Eigenschaften

Bei der Behandlung von kariösen Defekten stehen verschiedene Materialien für direkte Zahnfüllungen zur Verfügung. Die Wahl des geeigneten Materials hängt von Faktoren wie Haltbarkeit, Ästhetik und individuellen Gesundheitsaspekten ab.

Amalgam

Amalgam ist eine Legierung aus Silber, Kupfer, Zinn und Quecksilber. Es zeichnet sich durch seine Langlebigkeit und Kaustabilität aus. Allerdings enthält es Quecksilber, was gesundheitliche Bedenken hervorruft. Bei Patienten mit Nierenerkrankungen oder nachgewiesener Amalgamallergie ist die Verwendung kontraindiziert. Zudem fehlt Amalgam die Fähigkeit zur adhäsiven Befestigung am Zahn, was bei größeren Defekten die Stabilität beeinträchtigen kann.

Composite

Composite-Füllungen bestehen aus zahnfarbenen, mit Keramikpartikeln verstärkten Kunststoffen. Sie ermöglichen ästhetisch ansprechende Restaurationen und bieten eine gute Kaustabilität. Die Verarbeitung erfordert jedoch einen höheren Aufwand:

Trockenlegung: Idealerweise mittels Kofferdam, um Feuchtigkeit auszuschließen.

Konditionierung: Ätzen und Kleben der Zahnoberfläche für eine optimale Haftung.

Schichtweises Einbringen: Um Schrumpfungen beim Lichthärten zu minimieren.

Bei korrekter Verarbeitung können Composite-Füllungen eine Haltbarkeit von über sieben Jahren erreichen. Allerdings werden die zusätzlichen Arbeitsschritte von den gesetzlichen Krankenkassen nicht vollständig übernommen; Patienten müssen mit Eigenleistungen rechnen.

Weitere Materialien

Compomere und Glasionomerzemente: Diese Materialien eignen sich für Zahnhalsfüllungen und Milchzahnrestaurationen. Sie sind kostengünstig, jedoch weniger langlebig und abriebfest, weshalb sie für kaubelastete Bereiche weniger geeignet sind.

Indirekte Restaurationen

Für größere Defekte bieten indirekte Restaurationen aus Gold oder Keramik eine langlebige Alternative. Diese werden in einem zahntechnischen Labor gefertigt und erfordern zwei Behandlungssitzungen. Obwohl sie mit höheren Kosten verbunden sind, bieten sie eine exzellente Passgenauigkeit und Haltbarkeit.

Fazit

Die Wahl des Füllungsmaterials sollte individuell unter Berücksichtigung von Defektgröße, ästhetischen Ansprüchen und gesundheitlichen Aspekten erfolgen. Eine ausführliche Beratung mit dem Zahnarzt ist essenziell, um die optimale Lösung zu finden.